Ijsselmeer ’16

Vor etwas mehr als einem Jahr waren wir im Rahmen eines Junggesellenabschiedes auf dem Ijsselmeer segeln. Alle Beteiligten waren sich einig, dass dies einer Wiederholung bedurfte. Also haben wir dank Alex schon zu Beginn des Jahres ein Boot organisiert (eine 15m Segelyacht). Letztes Wochenende war es dann soweit. Letztes Jahr hatten wir zwei „kleinere“ Boote gechartert, der erste Anblick unseres diesjährigen Potts war schon eine kleine Überraschung. Der fachkundigen Meinung unserer Segelprofis vielleicht kein top notch Quality Boot, dennoch riesig und für 7 Leute absolut ausreichend, wenn nicht sogar komfortabel.

Nach Begrüßung, Stärkung und Begehung des Bootes haben wir abgelegt, es dämmerte schon, unser Ziel war es in die Nacht hineinzusegeln. Als erstes Ziel hatten wir uns Enkhuizen gesetzt. Im Gegensatz zum Vorjahr meinte es der Wind leider nicht gut mit uns. So fuhren wir eben gemütlich mit max. 4 Knoten unter vollen Segeln quer übers Ijsselmeer, bei Nacht dennoch ein Erlebnis. Man konnte gut die einzelnen Städte am Horizont durch ihre Beleuchtung der darüberliegenden Bewölkung ausmachen. Sorry Leute fürs Blenden, aber ein kleines Gruppenbild mit ausreichend Licht wollte ich dann doch haben. Mitten in der Nacht kamen wir dann in Enkhuizen an, wo allerdings bereits der Bordstein hochgeklappt war. Also haben wir uns noch auf unser Boot gesellt.

Der nächste Morgen brachte unerwartet gutes Wetter, aber immernoch keinen Wind. Nach ordentlichem Frühstück – Danke Smutje Tim – haben wir abgelegt und Richtung Medemblik aufgemacht. An Deck kam über die langsame Fahrt etwas Langeweile auf. Eine Eigenbauangel war leider wenig erfolgreich, ebenso wie das Beklettern des Baums, was aufgrund von Materialschwächen frühzeitig abgebrochen werden musste. Die Einfahrt nach Medemblik nach einem Tag Dümpeln bescherte uns ein dramatisches Wolken- und Lichtspektakel. Ein wirklich schönes Städtchen. Nachdem wir unseren Hafenplatz nach ausgedehnten Rangierarbeiten belegt hatten, sind wir nach kleiner Pause in einem Restaurant eingekehrt. Die Menüauswahl, beschränkte sich an unserem Tisch auf Lamm oder Ribeye. Ich spreche erstmal nur für mich wenn ich sage, dass das Lamm sehr lecker war. Der Wille uns noch in eine Bar zu setzen wurde von einer geschlossenen Gesellschaft durchkreuzt, also haben wir uns in unsere schwimmende Kneipe gesetzt.

Während ich schlaftrunken an Deck torkelte wurde am nächsten morgen noch ein Crewman vom Gluckern des Motors aus der Koje geworfen. Unser Skipper wollte möglichst früh und damit vor dem angekündigten Regen wieder in Lemmer anlegen. Für mich eröffnete sich die Chance einen Sonnenaufgang auf See festzuhalten. Hat sich absolut gelohnt so früh aufzustehen. Die Rückfahrt hatte leider vom Segelaspekt her eher Kaffeefahrtcharakter. Absolute Windstille und das trotz sich aufbäumenden Wolkenbergen in Richtung unseres Heimathafens. Nachdem uns durch Nichtstun die Kälte in den Beinen saß kam kurz vor Ziel noch etwas Hektik auf, weil wir den Kiel in einer Untiefe vergraben haben. Eine nette Tücke, wenn gerade an der Tankstelle die handbreit Wasser fehlt. Durch freundliche Mithilfe anderer Segler haben wir uns letztlich befreit.

Unterwegs war ich ausnahmsweise und wegen eigener Blödheit mit nur zwei Objektiven. Meinem CV 21 1.8 und dem 50 0.95. Der Fehler entpuppte sich als günstige Kombination auf einem Boot. Besonders mein 21er habe ich noch mal neu kennengelernt. Die Blendensterne sind nah am Kitsch aber sehen trotzdem bei Gegenlicht einfach klasse auf. Das 50er hat mir in der Dunkelheit noch die Möglichkeit beschert überhaupt Bilder zu machen. Ich bin zufrieden. Meine Lieblinge sind die Bilder im Sonnenaufgang.

Yow! Ich danke euch allen für ein klasse Wochenende. Danke Alex für die Organisation. Danke Tim für die lange Anreise aus Norwegen! Danke den beiden Thorstens, danke Mario und Markus! Ich hatte meinen Spaß und hoffe auf Wiederholung. Nach drei mal isses Tradition wa?