Bologna

Wir haben uns eine der heißesten Wochen ausgesucht um in Bologna Urlaub zu machen. Aber da diese Stadt über unzählige Kilometer Arkadengänge verfügt war nicht mal Sonnencreme nötig. Eine wirklich eindrucksvolle Architektur, die die gesamte Stadt wie ein einziges Freilichtmuseum wirken lässt. Wir haben es wie in jedem Städtetrip gehalten und sind meistens einfach nur ziellos durch die Gegend gelaufen. Zumindest ich finde das schöner als ein paar Touri Tipps abzuklappern. Was sich in dieser Stadt auch schwer gestaltet hätte, weil es irgendwie einfach nicht die 3 schönen Orte gibt sondern die Stadt eher einen Gesamteindruck macht.

Genug zur Architektur. Essen. Wir traten den Urlaub mit dem Ziel an zu essen, die schöne Stadt war letztendlich überraschender Bonus. Ich kann sagen wir wurden nicht enttäuscht. Egal wo man sich zum Essen hinsetzt, egal wo man sich einen Snack holt, es war immer mega lecker. Schwer hier irgendeine Empfehlung zu geben. Ich glaube im generellen, esst mehr Pasta.

Eine Information die man im Hinterkopf haben sollte wenn man auch etwas shoppen möchte oder eine etwas leerere Stadt bevorzugt: In Bologna (Italien?) sind die Läden im August zu. Während größere Ketten noch offen haben, sind insbesondere die kleineren Läden auf die es mir meistens ankommt dicht. Das führt zwar zu einer weniger vollen Stadt, aber nimmt sicherlich viel des Charmes. Auch kleinere Kneipen oder Lokalitäten sind geschlossen.

Ein Paar Empfehlungen hätte ich dann doch. Sehr gutes Eis kann man bei der Sorbetteria Castiglione in Bologna essen. In Florenz ist Badiani eine Empfehlung. Bei Pasta war es für mich die Osteria La Fortunata in Bologna, wusste vorher nicht das Nudeln mit Käse und Pfeffer (Cacio e pepe, eigtl. ein römisches Gericht) so lecker sein können. Und wer abends in fantastischem Ambiente eines Gewächshauses einen Spritz trinken will dem kann ich das Le Serre ans Herz legen.

Kids

Seit mittlerweile 3 Jahren mache ich Fotos für die Familie; und war schlicht zu bequem es hochzuladen. Danke für die Treue und es freut mich dass die Bilder immer wieder für ein Lächeln sorgen!

So kommt es dass ich einem ehem. Schulkameraden eine Freude machen kann. Ihr seid eine klasse Familie! Ich mag es Fotos von und mit euch zu machen. Hier sind die Fotos von 2020. Die aktuellen folgen noch.

Kinder und Familien sind mein Kerngebiet, das habe ich schon immer gemacht; vor allem natürlich in der eigenen Familie. Umso schöner wenn es auch bei „Fremden“ so gut klappt! Danke für die Offenheit, die sieht man auf Fotos immer.

Kazimierz

Die eine Woche Krakau hat auch einige Bilder hinterlassen. Ich muss sagen Krakau ist eine richtig tolle Stadt. Und jeden den es mal nach Polen zieht möchte ich auch Krakau ans Herz legen. Und wenn man schon mal da ist, macht nicht den selben „Fehler“ wie wir, sondern wandert sofort nach Kazimierz. Der Stadtkern ist zwar nahezu kitschig schön, aber wirklich heimelig empfand ich es erst im ehem. jüdischen Viertel.

Das sind natürlich nicht nur Bilder aus Kazimierz. Aber hey, natürlich ist die Stadt an vielen Ecken schön.

Wir kamen jedenfalls in der Stadt an um in der Wódki Bar mitten im Stadtkern zu versacken. Hier gibt es keinen Meter Bier sondern 30cm Wodka Pinchen. Ich war zu Beginn des Besuches noch skeptisch ob wir ein solches Kotzgerät bestellen sollten. Am Ende sind wir mit weit mehr als 30cm Pinchen herausgegangen. Aber mit einigen Weisheiten inklusive. Zum einen konnten sowohl wir als auch umgekehrt dem Barkeeper einige Kurze ausgeben. Zum anderen erfuhren wir von Kazimierz.

Mir persönlich ging am nächsten Tag das Herz auf. Ein kleines schnuckeliges Viertel mit vielen kleinen Läden und Biergärten. All das was ich so sehr mag an Städten. Nach diesem Abend und diesem Tag sind wir jeden Tag in dieses Viertel gepilgert.

Ich lass mal Bilder für den Rest sprechen.

Oświęcim

Hier war es nun doch recht lange still. Ich habe meine Homepage etwas vernachlässigt, das gebe ich gerne zu.

Das hier ist wichtig. Ich denke ich werde auch wieder etwas aktiver neue Fotos einpflegen. Nun aber zu den folgenden Fotos. Ich war mit meiner Freundin 2 Wochen in Polen. Eine Woche davon in Krakau. Und davon einen sehr langen Tag im Vernichtungs- sowie Stammlager von Auschwitz-Birkenau. Bevor ich hier eventuell noch irgendwann Fotos dieses Urlaubs teile stehen diese voran. Die Fotos sehen nicht irgendwie Vintage aus, sondern sind Analog. Erschien mir passender.

Ich hoffe und denke, dass die meisten diesen Ort mindestens aus Film, Fernsehen oder generell Medien kennen. Ich auch. Um nun zu erklären wie dieser Ort auf einen Menschen in Realität wirkt fällt extrem schwer. Ich vermute fast, das ist nicht nicht vermittelbar. Die Größe dieser Fabrik, deren einziger Zweck das effiziente Töten von Menschen war, ist schwer über Fotos begreifbar zu machen. Ich versuche das hier dennoch und hoffe vielleicht auch den ein oder anderen zu diesem insbesondere für Deutsche massiv beschämenden und erdrückenden Besuch ermutigen zu können.

Ich selbst komme von einer humanistischen Schule. Seit der 7. Klasse habe ich gefühlt schon alles gesehen. Wie aus Menschen Seife gemacht wurde, stapelnde Leichen, … Vor Ort ist das alles anders. Denn vermutlich spürt jeder, dem die Historie dieses Ortes einigermaßen bewusst ist, dass hier nicht anderes als der Tod ist. Es mag einigermaßen esoterisch klingen – wer mich kennt, weiß dass ich das nicht bin – aber ich habe auf dem gesamten und dabei eindrucksvoll riesigen Gelände nicht einen Vogel zwitschern hören. Verlassen und tot. Das ist dieser Ort. Genau so wenig und vor allem nicht mehr als das.

Der Weg den man auf den Bildern sehen kann ist der Weg der von der Selektion direkt zur Gaskammer führte. Wir sind dort 20 Minuten gelaufen um bis zum Ende zu kommen. In dieser Landschaft ist das ein langer Weg, dennoch habe ich nicht mal im entferntesten eine Idee davon wie lange dieser Weg vor einem knappen Jahrhundert gewesen sein muss.

Selbst Orte der Ruhe wie das kleine Wäldchen sind von einem alles überschattenden Gedanken geprägt: Hier lag überall Asche. Asche von Menschen. Überall. Heute sieht es hier an kleinen Ecken vielleicht friedlich aus. Es ist ein Friedhof. Und ich hoffe das ist es. Ich hoffe da herrscht Frieden. So wenig ich an einen Gott glaube, so sehr hoffe ich, dass die unzähligen Menschen die dort über die Erde verteilt sind, einen Frieden – ihren eigenen – gefunden haben.

Wir haben uns zu erst das Vernichtungslager angesehen. Es ist ein Museum und doch keines. Hier gibt es zwar Tafeln. Aber es gibt hier keine Schaukästen. Hier ist keine Historie zum „erleben“. Hier ist Dürre. Ein Mahnmal.

Das angegliederte Stammlager erfüllt eher den Museumscharakter. Denn man ist nicht so alleingelassen. Alles was hier lagert sind bestehende und wichtige Beweise des Holocaust. Hier lagern wirklich die Nachweise. Ich denke jeder Mensch reagiert irgendwie anders auf diese Erfahrung. Bei mir war Schluss bei einem wie ein überdimensioniertem Stahlschwamm anmutenden Haufen aus Brillen. Egal wann, an irgendeinem Punkt wird an diesen Orten jeder in die Knie gehen, sei es mental oder real. Irgendwann ist alleine diese Erfahrung schon zu viel für einen Kopf.

Das alles sollte nicht vergessen werden. Egal wie unbequem es sein mag. Vergesst es nicht.

Ich denke es werden noch Bilder von Kazimierz folgen. Dem jüdischen Viertel von Krakau. Hier ist heute das lebendigste und Jüngste Viertel dieser Stadt zu finden. Kunst, Kneipe, Kultur. Ein hochausgestreckter Mittelfinger an eine düstere Zeit. Dieser Ort hat mich glücklich gemacht.

Der Stadteinsiedler

Lange ist das mittlerweile her. Ich glaube 2012 hatte ich die Idee für das Album. Knapp 100 angefangene Tracks haben sich seither in meinem Projektordner angesammelt; nur um schließlich 6 davon wirklich zu Ende zu denken. Zum Schluss ging es schnell. Dieses Jahr ist viel passiert und es hat sich viel geändert, für mich ein Zeichen, dass es sich zum Guten wendet, wenn ich es in kürzester Zeit bis zum Finale geschafft habe.

So kann ich nun 5 eigene Vinyls in den Händen halten und sie an die Leute verteilen die mir über die Jahre oder auch kürzer entweder immer wichtig waren oder die es in kürzester Zeit geworden sind. Ich will mich hier nicht wie ein Oscar Preisträger aufführen, aber den 4 Menschen (denn ja eine Platte ist meine) möchte ich trotzdem danken. Namentlich danke ich (das ist keine priorisierende Auflistung):

Flo. Wann haben wir damit angefangen? 2008? 2007? Keine Ahnung. Und so sind wir auch gestartet, mit null Ahnung. Ich musste schon immer mit deiner zerschmetternden Meinung klarkommen. Mal davon abgesehen, dass ich auch viel Müll produziert habe, aber das gehört ja auch dazu. Du ürbigens auch! Merci für die zerschmetternden Meinungen und fürs dranbleiben. Heute ist es mir dadurch bei den meisten Leuten auch echt Rille was sie von meiner Mucke halten. Ich finds gut. Du bist auch übrigens der einzige mit nem Plattenspieler.

Merle. Danke fürs offene Ohr, nicht nur bei Musik sondern vor allem auch ab davon. Ich hab schon en Tränchen in den Augen wenn du nach Hamburg ziehst, aber das is ja ne schöne Stadt. Und wenn du kein guter Grund bist nach Hamburch zu kommen, dann weiß ichs auch nich. Mein offenes Ohr für dich bleibt. Wenns denn soweit is, komm ich aufn Schnack bei nem Lütten vorbei. Heidegeist geht auf mich. Und danke fürs Foto, sehr lustige Fotosession; hast fürs Inlay einen guten Moment getroffen.

Steffi. Ja, Schwesterherz. Seis jetzt „Landurlaub“, „Bauernhofasyl“ oder bei nem Bier schnacken. Immer da, wenns wirklich nötig ist. Ich verlasse mich immer auf dich, denke mal das beruht auf Gegenseitigkeit. Und spätestens seit wir festgestellt haben, dass wir uns herrlich irrational streiten können, stelle ich den Geschwisterstatus nicht mehr in Frage.

Jenni. Wir ham da ja nen ganz schönen emotionalen Spießrutenlauf hinter uns. Ich halte es für eine Ausnahme und etwas Besonderes, wenn sich Ex-Partner so gut miteinander verstehen. Wir haben auch einfach genug durchgemacht um uns gut zu verstehen. Gibts nich viele Menschen von. Ich finds schön, dass wir zwei uns da geblieben sind.

Wer da dann nach dem Roman hier auch mal reinhörchen möchte kann das auf Soundcloud tun.

Ein Mensch läuft außer Konkurrenz und das ist eine gute Freundin aus frühen Kindheitstagen. Das Album und die Tiefe die für mich zumindest auch dahintersteht, möchte ich Mitra schenken.

Sina & Stephan

Nachdem das Standesamt schon eine Weile her war, haben sich Sina und Stephan noch mal getraut. In der Kirche ist es ja dann doch noch was anderes. Auch wenn ich erstmal als Gast eingeladen war, habe ich wirklich sehr gerne für euch auch die Momente eingefroren. Es war alles so schön vorbereitet, dass mir das Setting und auch ihr es mir einfach gemacht habt schöne Fotos zu machen. Und manchmal ist der erste Platz den man findet auch der schönste. Die Birken waren klasse. Natürlich war auch die Welsche Mühle eine tolle Location. Aber Aachen ist ja überall schön.

Die Hochzeitsbilder läppern sich hier. Einmal mehr gemerkt, dass mir das liegt und Spaß macht. In dem Sinne auch noch mal danke für diese persönliche Bestätigung und ich freue mich sehr, dass euch die Bilder gut gefallen.