Oorah.

Ich habe nach längerer Zeit noch mal einen Schulfreund in Osnabrück besucht. Da ich die Stadt aus vorherigen Besuchen bereits gut kannte, standen wir vor der schwierigen Frage was wir nun unternehmen sollen. Wir wollten ja eigentlich nach Bremen oder Oldenburg fahren…daraus wurde letztlich Wilhelmshaven. Nach einem kleinen Ausflug zum frisch eröffneten und gähnend leeren, dafür aber umso riesigerem Güter Umschlaghafen sind wir nach einem kurzem Blick auf die Nordsee – mit dem ich zu beginn meiner Bahnreise nie gerechnet hätte – im ansässigen Marinemuseum gelandet.

Nach Beschau einiger Exponate aus der Kaiserzeit, kam das Freilichtmuseum. U Boote und Zerstörer kennt nahezu jeder aus irgendeinem Film. Die Erfahrung selbst mal auf bzw. in so einem U Boot bzw. einem Zerstörer zu stehen wirkt gleichermaßen beeindruckend wie bedrückend. Ich glaube man verdrängt gerne, wie viel Motivation und Energie Menschen in immer effektivere Wege sich gegenseitig umzubringen stecken. Nun stammte die Technik aus den 60er Jahren und stellt sicher nicht die Krönung heutiger Technik dar, aber es vermittelt ein eindeutiges Bild. Granaten so groß wie ich, das ist Irrsinn. Das Faible für Technik insbesondere Maschinen und Apparate kann ich als Maschinenbauer allerdings dennoch nicht von der Hand weisen. Ein beklemmendes Gefühl, was mit dieser Technik angestellt werden sollte und wurde bleibt.

Die Enge ist absolut unvermittelbar, wie es 22 Menschen auf engstem Raum in einem U Boot monatelang aushalten ist mir absolut schleierhaft. Jeder Winkel ist vollgestopf mit Knöpfen, Ventilen, Rohren, … Und zumindest für meinen Kollegen und mich völlig absurd erscheinend: Kaum Bildschirme und das obwohl sowohl Zerstörer als auch U Boot bis nach der Jahrtausendwende noch im Einsatz waren. Respekteinflößende Erkenntnis: „Es muss ja jemanden gegeben haben, der wusste wozu jeder Knopf gut war“. So umständliche Mensch Maschine Verhältnisse erscheinen spätestens seit Smartphones schon fast wie ein Scherz. Die nachfolgenden Bilder geben vielleicht einen Eindruck meiner Schilderungen wieder. Die Schwarzweißbearbeitung schien mir passend, da ich zum einen diese Technik bewusst nicht mit meiner Realität verbinde und sie passend zu meiner Optik auch noch in die Zeit dieser Technik passt.

Herausforderung für mich war es diesmal, nur eine Brennweite zu nutzen. Meine A7 samt Canon FD 35 2.0 SSC passte so selbst in die Jackentasche. Ich habe nichts vermisst.

Lieben Dank Jana und Marius für die Gastfreundschaft :)

Miriam

Das IKOB bekommt Zuwachs. Eine gute Freundin meiner Freundin wird dort demnächst anfangen zu arbeiten. Ich freue mich sehr für sie, dass sie nun in ihrem Fachbereich eine Stelle gefunden hat. Ich wünsche alles Gute für die neuen Herausforderungen und wünsche Miriam dass sie dort glücklich wird und bleibt.

Zum Einstieg wurden Fotos für einen Zeitungsartikel benötigt und nicht zuletzt wegen der „Akquise“ meiner Freundin für mich hat Miriam dabei an mich gedacht. Für mich insofern etwas Neues, da ich sonst zwar was People Fotografie betrifft nicht unbewandert bin, diese allerdings eher auf familiärer Ebene betreibe. Ich denke beiderseits bestand etwas Aufregung, umso schöner ist es dann wenn das Ergebnis Fotograf und Modell gefällt. Ein schönes Kompliment an mich ist es, wenn sich jemand, der sich für unfotogen hält und von sich weiß äußerst kritisch mit dem eigenen Abbild zu sein, in den Bildern wiederfindet und gefällt. Danke dafür, das gibt auch mir eine gehörige Portion Bestätigung; was nicht bedeuten soll, dass ich einen Beitrag zur persönlichen Ausstrahlung geliefert hätte. Ich finde die Bilder zeigen Miriam.

Fotografiert habe ich mit meinem Mitakon 50 0.95, auch für Innenräume und kurze Abstände ein gutes Objektiv, wie ich zuvor auch schon bei der von mit mit begleiteten Hochzeit festgestellt habe. Die Bildwirkung bei offener Blende, wie in Bild 3 zu sehen, ist so mit anderen Systemen meiner Erfahrung nach einfach nicht nachstellbar und liefert plastische, weiche und dabei trotzdem scharfe Bilder, eine Kombination die zumindest mir sehr gut gefällt. Eine längere Brennweite als 50mm war aufgrund der Lokalität nicht möglich, ich kann nun aber verstehen wieso 85mm als die Portraitbrennweite gilt. Der Arbeitsabstand ist mit 50mm recht gering und man rückt dem Modell schon ordentlich auf die Pelle, was sicher einschüchternd wirken kann. Meine Meinung zum manuellen Fokus hat sich mal wieder bestätigt. Ich bin manuell präziser und schneller in einem solchen Setting als es eine Automatik sein könnte, zumal ich kein Objektiv mit Autofokus und einer Blende von 0.95 kenne; aus guten Grund vielleicht. Beleuchtet wurde mit einem Blitz und einer portablen LED Spotlight. Bearbeitet habe ich wie immer in Lightroom und diesmal als Kodak Tri-X entwickelt, der in meiner Abwandlung etwas kontrastreicher daherkommt als der sonst von mir verwendete Ilford HP5. VSCO kann in Portraits meiner Erfahrung nach am höchsten Punkten und zaubert mit Feintuning sehr cinematische Bilder.

Ich bedanke mich bei Miriam für eine neue Erfahrung und wünsche nochmals alles, alles Gute für den Jobeinstieg!

 

Herbststimmung im Aachener Wald

Zum Herbst hin wird es bunt, auch im Aachener Wald. Es gibt viele Wege, Laub- und Nadelwald und viel zu sehen. Auch ohne spezielles Ziel findet man hier nicht weit von der Stadt Ruhe und Natur. Wir sind mit dem Bus bis Aachen Siegel gefahren und von dort aus zunächst zum Waldstadion gegangen, von dort aus noch etwas weiter in den Wald zur Pionierquelle und schließlich Richtung Waldfriedhof um von dort wieder den Bus Richtung Innenstadt zu nehmen. Hier gibt es sicher noch einiges zu erkunden.

Meiner Ausrüstung habe ich diesmal eine noch härtere Begrenzung gesetzt als sonst. Mein einziges Objektiv war mein Canon FD 85 1.2 L. Lange Zeit habe ich es nun geschmäht und fand es schön auch von dem was man schon hat überrascht zu werden.

Moin.

Als erstes gemeinsames Pärchenurlaubsziel und zur Feier des bald abgeschlossenen Masters meiner Freundin haben wir uns entschieden in den Norden zu fahren. Gerade aufgrund einer schönen Ferienwohnung ist es im speziellen Husum geworden. Ein kleines Städtchen mit einem schönen Wochenmarkt, einem kleinen Hafen und einer kleinen aber schönen Altstadt, das ansonsten aber angenehm unspannend daherkommt. Wer hier Sandstrandurlaub machen will, ist allerdings definitiv an der falschen Adresse. Der nächste Sandstrand ist zwar mit dem Auto gut zu erreichen, fußläufig ist die Strecke nicht sinnvoll. Dafür lockt Husum aber durch eine mehr oder minder zentrale Lage, um diverse kleinere Touren zu machen, wie wir es auch getan haben.

Ich habe mich etwas umgesehen und da ich ja nun auch mit schönen Fotos nach Hause kommen wollte, habe ich einen Steg gefunden der recht weit ins Watt hineinragt. Ein Blick auf die Tide verriet mir, es war Hochwasser und so sind wir schon am zweiten Abend nach Schobüll gefahren. Der Steg ist etwa 250m lang und von der Spitze hat man sowohl Zugang zum Wattenmeer als auch eine grandiose Aussicht auf das gegenüberliegende Nordstrand und natürlich über das Watt selbst. Bei Sonnenuntergang eröffnet sich ein nahezu triefend kitschiges, dadurch natürlich trotzdem nicht weniger eindrucksvolles, Spektakel. Gerade der Steg hat mich – etwas zum Leidwesen meiner Freundin – dazu eingeladen Stativ und Eieruhr auszupacken und ein paar Langzeitbelichtungen zu machen. Wer etwas abgeschiedener mitten im Watt stehen will, der geht einfach ein paar Meter weiter und findet einen etwas kleineren Steg. Zu erreichen ist das ganze per Auto recht einfach und parken kann man auf dem angrenzden Parkplatz des Campingplatzes (umsonst). Lohnt sich.

Wir hatten, wenn es nur um spannende Fotos geht, optimales Wetter, blauer Himmel ist langweilig. Unser Kurztrip nach Nordstrand war allerdings so verregnet und verwindet, dass mir von Nordstrand nur geblieben ist: gemütliche nordfriesische Monotonie. Das an Gursky angelehnte Bild des Schafsdeiches zeigt den Blick von Norstrand aus auf das Festland.

Aus vorangegangen Famielienurlauben habe ich den Norden als Kind schon etwas kennenlernen dürfen und hatte mir in den Kopf gesetzt auch noch wenigstens zu einer Hallig (Insel ohne Deich) überzusetzen. Aufgrund unserer Lage bot sich die Hallig Nordstrandischmoor an. Wir haben uns eine Schiffskarte gekauft und haben eine Tagestour gemacht. Die Fahrt gestaltet sich aufgrund der schmalen und raren Fahrrinnen im Wattenmehr etwas umständlich und dauert daher ihre Zeit. Ich kann sagen: 1.5h ist viel zu wenig Aufenthaltszeit für eine Hallig. Für mich zumindest. Ich wäre gerne etwas auf Erkundung gegangen und hätte mir mehr Zeit genommen. So blieb es bei ein paar Aufnahmen, einer Langzeitbelichtung und einer Toten Tante. Auf der Rückfahrt erwartete uns noch ein Umweg zu den Sandbanken auf denen sich gerne mal Seehunde rumlümmeln, nachdem der Kapitän schon entschuldigend einlenkte, dass das Wasser wohl noch zu hoch sei und deswegen wohl heute keine Seehunde zu sehen wären, hatten wir das Thema schon fast abgehakt. Eine Sandbank zeigte sich allerdings doch noch am Ende der Tour. Hier hatte ich etwas wenig Tele dabei, dafür habe ich deutlich weniger hektisch mit meiner Kamera rumgefuchtelt als dass die meisten anderen an Deck getan haben, ein Fotokollege vor uns machte mit einem Auslöser gleich 3 Bilder und hielt sich dran. Vielleicht auch ein Bonus von Festbrennweiten? Ich weiß es nicht. Mein 135 2.8 hat hier jedoch, wenn auch etwas zu kurz, eine gute Figur gemacht. Tipp am Rande: Egal wie kalt es ist, Gesicht eincremen. An Deck sitzt man ziemlich lange. Und schließlich ist an Deck sitzen das einzige, was die eigene Tour in dem Fall von einer Rentnertour unterscheidet. Ein schöner Tag, nächstes mal mit mehr Zeit auf der Hallig. Die Seehunde waren eine absolute Überraschung; einfach lustige Tiere.

Wer Urlaub mit den Pänz/Lütten macht: Das Multimar Wattforum in Tönning sollte die Kleinen zufriedenstellen. Wir zwei fanden es da auch interessant, nett aufgemacht und man bekommt alle Bewohner des Watts/der Nordsee einmal persönlich vorgestellt. Das reicht von skurrilen Muscheln bis zu großen Fischen, wie Stören. Hightlight für mich: Ein Quallenbecken (sehr hypnotisierend) und ein riesiges Aquarium.

So, nun noch ein paar Kleinigkeiten zum Ferienort Husum. Kulinarisch kann ich den Fischhandel Loof empfehlen, frischer, preiswerter Fisch von Scholle bis Rotbarsch. Wer Lamm mag, kann beim Lammkontor (sowohl Frischfleisch als auch Küche, wir haben selbst gekocht) vorbeischauen, bei uns gab es geschmorte Haxe, eine ziemliche Leckerei. Und last but not least empfehle ich auch gern unser Domizil weiter. Die Vermieterin ist absolut entgegenkommend und die Wohnung ist auch für einen Regenurlaub geeignet, Budenkoller ausgeschlossen. Zumindest wir zwei haben uns wohlgefühlt.

Mein Fotorucksack enthielt so ziemlich alles. Für die einzelnen Touren habe ich anlassbezogen meine kleine Tasche mit drei Objektiven und Kamera bestück. Fast immer dabei: Canon FD 20 2.8 und Mitakon 50 0.95. Es herrschte Regencape Pflicht.

Perseiden

Die Perseiden sind ein sich jährlich wiederholender Meteorstrom. Ich denke es wurde auch genug berichtet die letzten Tage. Die Nacht war jedenfalls klar und zusätzlich war das Fehlen des Mondes der Dunkelheit sehr zuträglich. Die Auswahl des Ortes ist hier von ganz entscheidender Bedeutung. Fremdlicht ist absolut tödlich, will man Sterne beobachten; mir hat diese Map hier sehr geholfen: lightpollutionmap.info. Ich habe selbst in Stadtnähe noch einen halbwegs dunklen Ort gefunden…und mich prompt im Feld festgefahren. Glücklichweise hatte ich Hilfe seitens meiner Eltern und so konnten wir zu viert noch nach Sternschnuppen Ausschau halten. Und wurden belohnt. Wir haben einige gesehen, ich muss sagen ich habe weniger gesehen, weil ich doch hinter der Kamera hing. Und ich kann sagen: eine Sternschnuppe ins Bild zu bekommen ist schon eine ziemliche Glückssache. Das zweite Bild war so ein Glücksbild, oben rechts kann man eine lange Sternschnuppe sehen. Hier gefiel mir aber der Ausschnitt nicht, aber da es mein erstes Bild einer Sternschnuppe ist, sei es hier der Vollständigkeit halber enthalten.

Ich habe mir natürlich zusammengereimt, was man so braucht für Sternenfotografie. Zunächst gilt: umso weitwinkliger desto besser. Sowohl wir als auch die Sterne sind in Bewegung (Polarstern bewegt sich realtiv zur Erde nicht) deshalb ist de Belichtungszeit abhängig von der Brennweite gedeckelt. Belichtet man zu lange hat man Sternenspuren, belichtet man zu kurz verliert man Licht. Was mich zur nächsten Anforderung bringt: Lichtstärke und Kameraeigenschaften. Das Objektiv sollte möglichst große Anfangsöffnung haben (2.8 würde ich als willkürliches Minimum ansetzen). Die Kamera sollte möglichst auch mit hohen Iso Bereichen gut klarkommen. Kurz: Ich hatte mein Canon FD 20 2.8 dabei und habe 20s bei Iso 2500 belichtet. Um den Vordergrund etwas aufzuhellen hatte ich meinen Nissin i40 mit, das nächste mal bekommt der aber noch ein paar Farbfilter. Da man später den Himmel möglichst blau haben will, wird somit auch alles andere viel zu blau wenn man es mit neutralem Licht beleuchtet.

Mein Canon FD 20 2.8 zeigt hier eine für diese Art der Fotografie recht unschöne Eigenschaft. Coma zählt zu den Seidelabberationen und betrifft in der Fotografie vor allem Spitzlichter. Sie zeigt sich durch verformte und ausgewaschene Lichter. Zum Rand eines Bildes wird dieser Fehler deutlicher. Ich wusste aber dass das FD 20 2.8 diesbezüglich nicht gut korrigiert ist, ich werde mein Review diesbezüglich aber noch mit einem weiteren Beispielbild versorgen.

 

Filter in Adapter

Wer SLR Optik an Systemkameras adaptiert kennt das: Man hat meistens rund 20mm Länge auf denen nichts passiert, nämlich da wo eigentlich mal der Spiegelkasten war. Wieso sollte man diese Länge nicht nutzen? Es gibt Firmen die das bereits tun, es gibt zwei Adapter (Vizelex und Owl Adapter) die Filter Drop Ins bzw einen verstellbaren ND Filter haben. Die sind aber zum einen teuer (>100€) und zum anderen gibt es für die meiste alte Optik keinen passenden Anschluss. Also dachte ich mir, bastel ich mir selbst etwas. Zumindest mein Novoflex FD -> Emount Adapter hat einen Absatz im Inneren, der geradezu dazu einlädt da irgendetwas einzulegen. Ich habe hierzu erstmal testweise einen gebrauchten 40,5mm ND 3.0 Filter von Haida erstanden (die B&W in puncto Bildqualität nicht nachstehen, wer will kann ja gerne vergleichen mit meinen vorherigen Langzeitaufnahmen. Oder aber hier: Link) und diesen eingelegt. Dieser Durchmesser passt sich gut ein und um es noch zu verbessern habe ich den Filter mit Velour DC Fix umklebt. Das ganze hält auch einer normalen Stadtour stand, allerdings werde ich am Sitz des Filters noch etwas arbeiten. Es ist noch reichlich Platz im Inneren, also ist eine Kaskade von Filtern sicher möglich. So hat man mit etwas Glück wie ich für 10€ eine schöne Lösung wenn man viele Objektive an einem (kleinen, dadurch günstigerem) Filter betreiben will.

Meine ersten Erfahrungen zeigen:

  • Der Hyperfokalpunkt wird früher erreicht. Hier werde ich optisch noch mal nachhaken ob das sein kann.
  • Die Schärfe ist völlig unbeeinflusst, zumindest nach dem was ich beurteilen kann.
  • Gegenlicht sollte man noch mehr meiden als sonst schon mit SLR Optik (das sollte man bei Langzeitbelichtungen aber sowieso meistens).
  • Der Haida produziert sehr kalte Farben und damit sehr helle Himmel, hier ist ein Polfilter (wie in nachfolgenden Beispielen) oder ein Rot/Orange/Gelbfilter sicher nützlich.

Nachfolgende Bilder sind mit einem Canon FD 20 2.8 @ 11.0, Linearpolarisator und Haida ND 3.0 entstanden.